Dies berücksichtigend hat der Gesetzgeber die Altersgrenze, ab der Kinder für Schäden haftbar gemacht werden können, die sie im Straßenverkehr fahrlässig verursachen, auf zehn Jahre festgesetzt. Daraus folgt: Kommt es zu einem Unfall mit einem jüngeren, im Rechtsdeutsch „nicht deliktfähigen“ Kind, wird der Autofahrer automatisch und unabhängig von seiner tatsächlichen Schuld haftbar gemacht. Selbst bei einem Kind, das älter als zehn Jahre ist, wird seine individuelle Einsichtsfähigkeit hinterfragt, wenn es um die Klärung der Verantwortung für einen Verkehrsunfall und dessen Folgen geht. Dann ist zu klären, ob der junge Mensch die Konsequenzen seiner Handlungen richtig einschätzen bzw. von ihm korrektes Verhalten überhaupt erwartet werden konnte.

Somit tut jeder Autofahrer – auch im eigenen Interesse – gut daran, mit unkorrektem Verhalten von Kindern im Straßenverkehr zu rechnen und entsprechend vorsichtig zu fahren. Das heißt konkret, auch die Fußgängerwege aufmerksam zu beobachten sowie die Fahrgeschwindigkeit soweit zu reduzieren, dass man immer rechtzeitig bremsen kann. Dies gilt erst recht für die Umgebung von Kindergärten und Schulen.

Doch auch die Eltern der Schulkinder können viel dazu beitragen, den Schulweg für den Nachwuchs sicherer zu machen. Dazu gehört zum einen, die Kinder im Gespräch auf die verkehrsbedingten Gefahren hinzuweisen. Mindestens ebenso wichtig ist es jedoch, den Schulweg gemeinsam zu planen und in der Praxis zur Übung abzulaufen – möglichst mehrfach. Im Rahmen dessen lassen sich die Risiken von unübersichtlichen Stellen ansprechen oder dass Fußgänger auch auf vermeintlich sicheren Überwegen, also an Ampeln oder auf Zebrastreifen, die Augen offen halten sollten. Für die praktische Erkundung des Schulwegs empfehlen Verkehrssicherheitsexperten übrigens einen Rollentausch: Das Kind übernimmt die Führung und weist die Erwachsenen auf die jeweiligen Gefährdungen hin. Dabei lernt der Sprössling nämlich mehr als beim reinen – „langweiligen“ – Zuhören.

Bei der Auswahl des Schulwegs sollte zudem beachtet werden, dass nicht die kürzeste Route immer die sicherste ist. Oft kann es stattdessen sinnvoller sein, einen kleinen Umweg zu machen, der jedoch weniger Gefahrenquellen aufweist.

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