Neues Pkw-Label: bessere Infos zu Energieverbrauch und CO2-Emissionen beim Autokauf

Das neue Pkw-Label, so die Kurzversion der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung, soll aus Sicht der Bundesregierung einen weiteren Schritt hin zu weniger Emissionen im Verkehr darstellen. Ziel sei es, einerseits mehr Bürgerinnen und Bürger dazu zu bringen, energieeffiziente Autos mit wenig Schadstoffausstoß zu kaufen sowie andererseits Pkw-Hersteller dazu zu animieren, auch immer mehr umweltfreundliche Wagen auf den Markt zu bringen, begründet die Regierung die Novelle.

Konkret teilt das neue Pkw-Label Neuwagen in CO2-Effizienzklassen ein: von „A“ (grün) als bester Bewertung bis „G“ (rot) als schlechteste Note. So entstehen sieben farbige CO2-Klassen, auf die künftig neue Pkw anhand ihrer absoluten CO2-Emissionswerte aufgeschlüsselt werden. Das Gewicht eines Fahrzeugs soll dabei keine Rolle mehr spielen. Es war bis dato mit ein maßgebliches Kriterium für die bisherigen Effizienzklassen. Die neue Einteilung werde verhindern, dass ein großes Auto aufgrund gleicher CO2-Emissionswerte wie ein kleines, ähnlich oder sogar besser eingestuft werde, betont die Bundesregierung. Die CO2-Effizienz soll nun anhand der Farbskala auf dem Pkw-Label einfach und eindeutig abzulesen sein.

Doch die neue Kennzeichnung zielt nicht nur darauf ab, einen Neuwagenkäufer über die Emissionswerte seines möglichen künftigen Fahrzeugs zu informieren. Es soll zudem über die Energiekosten und erstmals auch über die CO2-Kosten von Autos aufklären. Denn solche Ausgaben gewinnen zunehmend an Bedeutung als Kriterium bei der Auswahl eines neuen Pkws. Die verbesserte Kennzeichnung soll deshalb eine informierte Kaufentscheidung ermöglichen, die sowohl das Klima schützt als auch den Geldbeutel schont, so das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK).

Die Höhe der CO2-Emissionen belaste nach wie vor stark die Umwelt, stellt die Bundesregierung zur Notwendigkeit der Emissionskennzeichnung fest. Noch immer befänden sich zu viele Autos auf den Straßen, die das Klima schädigen, argumentiert die Regierung. Daher sollen nun Verbraucherinnen und Verbraucher beim Neuwagenkauf bessere Informationen zur Energieeffizienz von Fahrzeugmodellen erhalten, in der Hoffnung, dass sie sich auch für die „saubereren“ Modelle entscheiden.

Zudem mussten die Vorschriften für die Energieverbrauchskennzeichnung von Autos an die Vorgaben der EU-Verordnung von 2017 hierzulande angepasst und konkretisiert werden. Anlass für die Novellierung ist die europaweite Umstellung des Prüfmessverfahrens zur Ermittlung der Verbrauchs- und Emissionsangaben von Pkw, wie das BMWK erläutert: vom früheren NEFZ(Neuer Europäischer Fahrzyklus)- auf das WLTP(Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure)-Verfahren. Das WLTP-Prüfmessverfahren sieht demnach strengere Prüfbedingungen vor und soll realitätsnähere Energieverbrauchs- und CO2-Emissionswerte zu jedem Einzelfahrzeug liefern. Mit der Pkw-EnVKV-Novelle werden die geänderten europarechtlichen Vorschriften nun in deutsches Recht überführt.

Um Kundinnen und Kunden noch zu deutlich mehr relevanten Einzelinformationen zu verhelfen, wird außerdem für jede Antriebsart bzw. jeden Energieträger ein eigenes Label eingeführt. Ferner werden jetzt erstmals auch Verbrauchsangaben für vier unterschiedliche Fahrtmodi eingetragen. Bei Elektro-Fahrzeugen (BEV) und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen (PHEV) sind zusätzlich Angaben zum Stromverbrauch und der elektrischen Reichweite gefordert.

Mehr Kostentransparenz und eine stärkere Lenkungswirkung hin zu emissionsarmen und verbrauchsgünstigen Fahrzeugen beim Autokauf – das sei das Ziel der jetzt inkraft getretenen Novelle der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (Pkw-EnVKV), fasst die Deutsche Energie-Agentur (Dena) zusammen. „Das Pkw-Label hilft Kaufinteressierten, die voraussichtlichen Verbrauchskosten neuer Pkw besser einzuschätzen, und unterstützt damit die Kaufentscheidung zugunsten von Fahrzeugmodellen mit energie- und CO2-ärmeren Antrieben“, kommentierte Dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp. Das hält die Agentur, die als „Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz“ die Bundesregierung beim Erreichen ihrer energie- und klimapolitischen Ziele unterstützt und berät, für notwendig, da insbesondere im Verkehrssektor der Handlungsdruck für mehr Klimaschutz groß sei, so Haverkamp. „Und die mächtigsten Akteure sind hierbei nun einmal die Autokäuferinnen und -käufer“, betont die Dena-Expertin.

Die neue Verordnung verpflichtet Händler weiterhin, das Pkw-Label deutlich sichtbar an allen ausgestellten und zum Verkauf stehenden Neuwagen anzubringen. Dies soll sicherstellen, dass Verbraucher einfachen Zugang zu diesen energie- und klimaschutzrelevanten Informationen erhalten. Mit der Novelle kann das Pkw-Label in leicht veränderter Form nun auch freiwillig für Gebrauchtwagen verwendet werden.

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