Aus ihren Antworten lässt sich schließen, dass sich das Klima auf Deutschlands Straßen offenbar verbessert hat. Denn immerhin gaben jetzt 62 Prozent der Befragten an, sich im Straßenverkehr sicher oder sehr sicher zu fühlen. Damit hat sich das gefühlte Sicherheitsempfinden der Verkehrsteilnehmer deutlich verbessert im Vergleich zu 2010, als nur 53 Prozent der Studienteilnehmer von einem sicheren oder sehr sicheren Gefühl auf der Straße berichteten. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Deutschen, denen der Verkehr überhaupt nicht sicher erscheint, von 12 auf 7 Prozent. Auch in diesem Jahr erklärten wieder mehr Männer (66 Prozent), sich im Straßenverkehr sicher zu fühlen, als Frauen (58 Prozent). Allerdings war der Zuwachs beim Sicherheitsempfinden gemessen an 2010 bei den Frauen deutlich größer, wie die UDV berichtet.

Als häufigste Ursachen für mögliche Unfälle nannten die für die Untersuchung Befragten „zu schnelles Fahren“, „Fahren unter Alkoholeinfluss“ und „aggressives Fahren“. Nach Auskunft der großen Mehrheit der Studienteilnehmer haben sie Aggression im Straßenverkehr in der einen oder anderen Form schon selbst erlebt. Bemerkenswert dabei, dass das aggressive Verhalten überwiegend bei anderen beobachtet wird, nur eine Minderheit gibt Derartiges für sich selbst zu. Und es sind laut dieser Untersuchung nicht – wie häufig kolportiert – vor allem Männer, die ihre Aggression im Straßenverkehr nicht zügeln können. Vielmehr „wehren“ sich Frauen demnach häufiger als männliche Verkehrsteilnehmer gegen vermeintliches Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer: etwa durch kurzes Bremsen, beschleunigen oder das Zufahren von Lücken. Grundsätzlich gilt jedoch bei diesem Thema: Aggressiv sind immer die anderen!

Auch in Bezug auf andere Verkehrsdelikte geben sich die in der Studie Befragten sehr regelkonform: So schließt mit 91 Prozent der weitaus größte Teil der Autofahrer für sich als eher oder sehr unwahrscheinlich aus, alkoholisiert zu fahren. Zum Vergleich: 2010 gaben dies noch 84 Prozent an. Bei den Fahrradfahrern liegt der Anteil der sicher Abstinenten dagegen nur bei 53 Prozent. Inzwischen halten es auch 76 Prozent der Studienteilnehmer für unwahrscheinlich bis sehr unwahrscheinlich, innerorts 15 Kilometer pro Stunde schneller zu fahren als erlaubt. Im Jahr 2010 machte die Zahl dieser Autofahrer noch 66 Prozent der Befragten aus. 

Diese Verbesserungen führt die UDV auch darauf zurück, dass insbesondere die Autofahrer inzwischen mehr als 2010 befürchten, bei Alkohol-, Rotlicht- und Geschwindigkeitsverstößen aufzufallen. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass die Studienteilnehmer von allen Verkehrssicherheitsmaßnahmen Geschwindigkeitsbegrenzungen vergleichsweise weniger befürworten bzw. als wirksam für die Verkehrssicherheit einschätzen.

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