Wie empfehlenswert es ist, die Fähigkeit zu richtiger Ersthilfe erneut einzuüben, machen Umfragen deutlich. Ihnen zufolge sind für rund 37 Prozent der Besitzer eines deutschen Pkw-Führerscheins seit dem letzten Erste-Hilfe-Kurs mehr als zehn Jahre vergangen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) geht sogar davon aus, dass bei etwa 80 Prozent aller Autofahrer hierzulande der letzte Erste-Hilfe-Kurs mehr als 15 Jahre zurückliegt.

Dementsprechend wissen denn auch viele Autofahrer nicht mehr genau, wie sie sich in einem Notfall korrekt zu verhalten haben. So gaben in Studien zwar noch 81 Prozent der befragten Autofahrer an, dass sie einen Verletzten ansprechen würden, um festzustellen, ob er bei Bewusstsein ist. Doch nur noch zwei Drittel von ihnen hätten auch die Atmung des Unfallopfers im Blick. Auf starke Blutungen oder schwere Verletzungen würden nur rund 61 Prozent der möglichen Ersthelfer achten. Und mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung wäre jeder zweite Autofahrer völlig überfordert.

Zudem würden lediglich 37 Prozent der Studienteilnehmer mit Wiederbelebungsbemühungen so lange fortfahren, bis professionelle Rettungskräfte eintreffen und die Versorgung des Verletzten übernehmen. Dabei warnen Experten immer wieder davor, wie gefährlich es sein kann, zu früh mit einer Wiederbelebung aufzuhören – wegen der erheblichen gesundheitlichen Folgeschäden, die dann drohen. So arbeitet etwa bei mangelnder Blutversorgung das Gehirn nicht mehr einwandfrei.

Für Experten sind diese Aussagen nicht überraschend, aber deshalb nicht weniger beunruhigend. Denn zielgerichtete Erste Hilfe in einem Notfall ist eine wichtige Voraussetzung dafür, um menschliches Leben zu retten sowie drohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen abzuwenden bzw. zu mildern. Deshalb plädieren Fachleute und Verantwortliche unisono an alle Kraftfahrer, spätestens alle fünf Jahre ihre Kenntnisse über lebensrettende Maßnahmen aufzufrischen. Dabei appellieren sie nicht nur an das Verantwortungsbewusstsein der Fahrer: Immerhin kann jeder schnell selbst Opfer eines Unfalls werden und wird dann auf Ersthelfer hoffen, die wissen, was zu tun ist.

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