Dafür nehmen viele Arbeitnehmer ein Pendlerdasein auf sich – und den damit verbundenen Stress. Denn Mediziner und Psychologen sind sich einig, dass Pendeln eine Gefahr für die Gesundheit der Betroffenen darstellt. Dafür sorgen unter anderem überfüllte Autostraßen und volle, oft auch unzuverlässige öffentliche Verkehrsmittel während des Berufsverkehrs. Das bedingt hohe Anspannung bei den Pendlern, und zwar in Bahn, Bus oder Zug, besonders aber auch im Auto: Denn dann sind Verspätungen absehbar, was zu Zeitdruck führt, möglicherweise zu platzenden Terminen und damit verbundenem Ärger. So etwas passiert Pendlern aber leider nicht nur hin und wieder, sondern gehört oft genug zu ihrem Arbeitsalltag.

Aus Untersuchungen ist inzwischen bekannt, dass für Auto- und Bahnpendler schon ab 30 Minuten Fahrzeit die gesundheitlichen Risiken spürbar zunehmen. Der Stress äußert sich bei diesen Menschen in Form von typischen Symptomen: Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Nervosität und Bluthochdruck. Deshalb sollten Pendler versuchen, etwas gegen den mit ihren Wegen von und zur Arbeit verbundenen Stress zu unternehmen. Aber was, fragen sich viele.

Fachleute empfehlen dazu zum einen, durch zeitliche Veränderungen zu versuchen, dem Hauptberufsverkehr zu entgehen, und zum anderen, die Zeit während des Pendelns bewusst „für sich“ zu nutzen. Konkret bedeutet das zum Beispiel, die Möglichkeit von flexiblen Arbeitszeiten so zu nutzen, dass man nicht dann unterwegs ist, wenn alle unterwegs sind. So lässt sich vielfach Zeit einsparen. Autofahrer kommen oft auch staufreier ans Ziel, wenn sie schon nur ein wenig früher losfahren als „auf den letzten Drücker“. Dies trifft in zahlreichen Fällen ebenfalls für Pendler in öffentlichen Verkehrsmitteln zu. In jedem Fall verschafft man sich so einen gewissen zeitlichen Puffer, vermeidet also schon Stress aufgrund der Sorge zu spät zu kommen.

Mit der bewussten Entscheidung für eine Veränderung der bislang gewohnten Routine können Berufspendler auch einer weiteren Empfehlung von Psychologen nachkommen, die helfen soll, stressfreier zur Arbeit und wieder heimzukommen. Diese Stressberater halten Pendler nämlich dazu an, ihre Fahrten so zu gestalten, dass sie nicht mehr als ein notwendiges Übel erfahren werden, dem man ausgesetzt ist, sondern als eine aktive eigene Entscheidung. Dazu muss man sich zum einen die Gründe vergegenwärtigen, warum man beschloss zu pendeln, und was die vielfach als unangenehmer eingeschätzte Alternative wäre. Dann verliert der gestresste Pendler eher das Gefühl, Opfer zu sein, und verdeutlicht sich stattdessen, dass er ja eine Wahl hat(te). Das entlastet psychisch, denn wer etwas freiwillig tut, tut es meist mit deutlich weniger Widerwillen.

Zudem lassen sich Pendelstrecken mit angenehmen Tätigkeiten verbinden, wie etwa einem Besuch im Fitnessstudio auf dem Rückweg vom Job, einem Stopp am Supermarkt zum Einkaufen oder einem Treffen mit Freunden oder Bekannten. Dann wird das Pendeln auch weniger als verlorene Zeit wahrgenommen. Diesem unguten Gefühl lässt sich ebenfalls entgegenwirken, indem etwa der Pendler in der Bahn ein Buch liest oder der Autofahrer unterwegs einem Stau mit einem Hörbuch den Stress nimmt. Grundsätzlich kann sich heutzutage jeder Pendler während seiner Fahrt auch mit seiner Lieblingsmusik verwöhnen – auch das entspannt deutlich.

Und last, but not least: Vielfach können Fahrgemeinschaften dazu beitragen, die täglichen Fahrten von und zur Arbeit als weniger belastend zu empfinden, weil man sich währenddessen miteinander unterhalten kann. Und wer statt allein mit Kollegen pendelt, tut auch noch aktiv etwas für die Entlastung der Straßen, gegen den Ausstoß von Abgasen und für eine sinnvolle Nutzung von knappem Parkraum.

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