All diese Vorteile für den einzelnen Mobilitätsnachfrager wie auch für die Gesellschaft insgesamt ergeben sich aus der Nutzung von „Big Data in der Mobilität“, wie die gleichnamige Studie des Goslar Instituts für verbrauchergerechtes Versichern (GI) verdeutlicht. Die von der HUK-COBURG unterstützte Untersuchung zu „Akteuren, Geschäftsmodellen und Nutzenpotenzialen für die Welt von morgen“ knüpft an die bereits erschienene Studie „Die Big-Data-Debatte“ zu den Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft an. Die Ergebnisse der neuen Studie „Big Data in der Mobilität“ wie auch eine digitale Ausgabe der Untersuchung können im Raum Mobiler Daten (RMD) des Goslar Instituts (https://raum-mobiler-daten.de/home.html) eingesehen werden. Der RMD dient als Wissenschaftsplattform und soll dem Dialog über „Big Data in der Mobilität“ dienen sowie einen Einblick in den Forschungsstand der Studie ermöglichen.

Deren Verfasser fragten unter anderem dezidiert nach den Vorteilen, welche sich für die Verbraucher durch die Nutzung ihrer Mobilitätsdaten ergeben. Diese Benefits können beispielsweise in Form von Mobilitätsdienstleistungen ihren Ausdruck finden, die maßgeschneidert an die Bedürfnisse jedes Einzelnen angepasst sind: etwa als Carsharing-Angebote in Ergänzung und/oder Alternative zum Öffentlichen (Nah-)Verkehr. Hier kommt zusätzlich der Umweltschutzaspekt ins Spiel. Denn Carsharing wird vor dem Hintergrund der Umweltprobleme, die dem Straßenverkehr zugeschrieben werden, als innovative ökologische Mobilitätsdienstleistung vonseiten der Politik und ökologisch orientierten Organisationen propagiert.

Sollen Carsharing-Offerten als verbindendes Element zwischen dem motorisierten Individualverkehr einerseits und öffentlichen Verkehrsmitteln andererseits funktionieren und attraktiv sein, indem sie sich eng an den individuellen Bedürfnissen potentieller Nutzer orientieren, bedarf es des Austauschs von Mobilitätsdaten. Hier erweist sich Data Sharing als nützlich, sowohl für das Individuum als auch gesamtgesellschaftlich, wie die GI-Studie verdeutlicht.

Gleiches gilt für andere innovative Mobilitätsdienstleistungen, wie unter anderem Anrufsammeltaxis oder sogenannte Anrufbusse für den ländlichen Raum ohne Fahrplan- oder Linienbindung. Solche „kooperative Verkehrskonzepte“, die sich zudem durch Nachhaltigkeit auszeichnen, und darüber hinaus als Alternative zum eigenen Auto personalisieren lassen, gelten als wichtiger Schlüssel für die Lösung der Mobilitätsprobleme im ländlichen Raum. Dieser wird hinsichtlich der Mobilitätswende und dem sich wandelnden Nutzungsverhalten der Menschen dort nicht zu Unrecht vielfach als „abgehängt“ gebrandmarkt. Das könnte sich mithilfe der Nutzung verschiedenster Mobilitätsdaten ändern lassen.

Abgesehen davon können Verbraucher heute bereits davon profitieren, wenn sie einwilligen, ihre persönlichen Daten qualifizierten Anbietern zur Nutzung zu überlassen – so wie dies etwa bei den Telematik-Tarifen schon geschieht. Bei diesen „pay-as-you-drive“-Angeboten richtet sich die Höhe der Kfz-Versicherungskosten ganz wesentlich nach dem Fahrstil des Einzelnen: Wer defensiv, vorsichtig und vorausschauend fährt, bezahlt weniger. Voraussetzung für diese Ersparnis ist die Erlaubnis, dass der Versicherer die Fahrdaten seines Kunden auswerten darf.

Wie die aktuelle GI-Studie zu „Big Data in der Mobilität“ weiter ausweist, ändert sich die bislang in Teilen noch bestehende Skepsis der Konsumenten gegenüber Produkten und Dienstleistungen, die auf Data Sharing basieren, unterdessen – nicht zuletzt aufgrund der verstärkten Wahrnehmung der Vorteile, die sich aus der Nutzung von Mobilitätsdaten und deren Austausch ergeben. Hierzu ergab die Befragung für die GI-Studie, dass Mitglieder der jüngeren Generation digitale Mobilitätsservices durchgehend schon öfter nutzen als ältere Menschen. Dennoch seien selbst bei den jüngeren Konsumenten die wenigsten Angebote bereits mehrheitlich „angekommen“, stellen die Verfasser der Studie fest. Immerhin nutzt demnach jedoch unterdessen jeder Zweite der 19-39-Jährigen die Angebote von Navigationsdiensten und Apps zur Reiseplanung. Auch Tankstellen-App, Handyticket und Apps zur Buchung von Verkehrsmitteln vor Ort finden bei den jüngeren Verbrauchern immer mehr Zuspruch.

Aber nicht nur bei ihnen, wie die GI-Studie belegt. Vielmehr zeigt sich generell eine sukzessive Abkehr von einer überwiegend negativen Sicht auf Big Data in der Mobilität. Dieser Prozess nimmt insbesondere dort Fahrt auf, wo die Verbesserungen durch die Nutzung von Daten, vor allem die eigenen Vorteile sehr konkret erlebbar sind oder auch schon erfahren werden. Dabei rangieren Aspekte wie Orientierung, Zeitersparnis und Bequemlichkeit bzw. Stressreduktion bislang ganz vorne.

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