„Digitalisierung bedeutet die Verwendung von Daten und algorithmischen Systemen für neue oder verbesserte Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle.“ Dieser Definition bedient sich das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) auf seiner Internetplattform „de.digital“. „Die Kennzeichen der Digitalisierung sind die Virtualisierung und Vernetzung der realen Welt, das Teilen von Daten sowie die plattformbasierte Organisation von Wertschöpfungsketten“, heißt es dort weiter. „Und das Besondere daran ist, dass Daten und Datenmodelle … von mehreren Akteuren gleichzeitig und mehrfach genutzt werden können“, stellt das BMWK fest.

Dies alles trifft speziell auch für Mobilitätsdaten zu. Doch worum handelt es sich hierbei eigentlich konkret? Eine maßgebliche Quelle stellen die modernen Fahrzeuge dar, die nicht ohne Grund umgangssprachlich schon als „Computer auf Rädern“ bezeichnet werden. Denn zeitgemäße Autos mit ihren elektronischen Assistenten generieren immer mehr Daten, nicht nur zu Position und Bewegungen des Fahrzeugs, sondern auch zu dessen technischen Daten und Zustand, zum Fahrer selbst, etwa was seinen Fahrstil, seine bevorzugten Strecken und Ziele, seine Aufmerksamkeit bzw. Müdigkeit anbetrifft, sowie zur jeweiligen Umgebung. Auf diese Weise sammelt sich eine große Datenmenge an, eben jene „Big Data“. Hinzu kommen Informationen von Wetterdiensten, zur Verkehrsleitung, zur Verkehrsinfrastruktur sowie nicht zuletzt von Handys und Navigationsgeräten etc. All jene Daten gelten als unverzichtbar auf dem Weg zu einer nachhaltigen Verkehrsgestaltung und insbesondere dem autonomen Fahren.

Diesen Daten wohnt ein großes Potenzial zur Vernetzung inne, wie die Verfasser der „Big Data-Studie“ des Goslar Instituts feststellen, auch wenn die Vernetzung nach Ansicht der Experten derzeit erst noch in den „Kinderschuhen“ steckt. Allerdings gehen nicht nur diese Fachleute davon aus, dass in Zukunft immer mehr derartiger sogenannter Mobilitätsdaten untereinander sowie mit externen Kontextdaten verknüpft und für immer mehr unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Solche Zwecke können neue Serviceleistungen sein, die Mobilität insgesamt komfortabler und bequemer machen, aber auch Anwendungen, um Verkehr effizienter, sicherer und umweltverträglicher zu gestalten. Die Voraussetzung für jedweden Fortschritt dieser Art sind „Big Data“, stellen nicht nur die Experten der gleichnamigen Studie des Goslar Instituts fest.

Die digitale Vernetzung im Verkehr bedeute einen Gewinn an Nachhaltigkeit, an Effizienz, an Autonomie und an Bequemlichkeit, hält Prof. Horst Müller-Peters von der Technischen Hochschule Köln als ein wichtiges Ergebnis der Erhebungen im Rahmen der Studie fest. Und auch der Verbraucher will demnach die Dienste, die „Big Data in der Mobilität“ möglich machen, nicht mehr missen, versichert der Mitautor der Untersuchung. Denn diese Services seien zu einem vertrauten Begleiter geworden, der in Form der Verkehrsassistenzsysteme einen Zugewinn an Sicherheit biete, aber auch an Komfort und Entspannung, verdeutlicht Prof. Müller-Peters. Zudem versprechen die digitalen Services demnach mehr Freiheit und erweitern die persönliche Mobilität erheblich, betont der Wissenschaftler.

Viele Mobilitätsdaten dienen also dazu, das Leben und speziell Mobilität, sicherer, komfortabler und effizienter zu machen, fasst die von der HUK-COBURG ermöglichte Studie zu den „Big Data in der Mobilität“ zusammen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Entwickler und Anbieter von Apps und Serviceleistungen ihre Produkte damit immer maßgeschneiderter auf die Nutzer ausrichten können. Darüber hinaus beinhalten diese Daten die Chance, Mobilität staufreier, stressärmer und umweltverträglicher zu gestalten.

„Bei der Erhebung, Verarbeitung und Verwendung von Mobilitätsdaten stellt sich jedoch auch die Frage nach der Sicherheit und den damit verbundenen Risiken“, weisen die Verfasser zugleich auf eine noch zu lösende Problematik hin. Damit geht zugleich die Herausforderung einer hinreichenden Transparenz über die erhobenen und verarbeiteten Daten einher. Denn das Vertrauen der Nutzer und die Bereitschaft zur Weitergabe von Daten sind entscheidend für den Erfolg von „Big Data in der Mobilität“, warnen die Verfasser der gleichnamigen Studie. Doch das ist ein weiteres Thema…

Links

Den Recherche-Tipp jeden Mittwoch als E-Mail

Hinweise zum Datenschutz: Bei der Anmeldung werden verschiedene personenbezogene Daten erhoben. Personenbezogene Daten sind Daten, mit denen Sie persönlich identifiziert werden können. Die Datenschutzerklärung erläutert, welche Daten wir erheben und wofür wir sie nutzen. Sie erläutert auch, wie und zu welchem Zweck das geschieht. Die Austragung aus unseren Verteilern ist jederzeit mit einer formlosen E-Mail an info@goslar-institut.de möglich.